The Interrupters und „Fight The Good Fight“: Langweilig lebendig
09.07.2018 | Lara Teschers
Die vierköpfige Band um Sängerin Aimee Interrupter hat mit „Fight The Good Fight“ ein lebendiges Album geschaffen, das einfach gute Laune macht: „There’s a lot of darkness in the world right now, but we’re trying to drive that out by making our music the light. We’re fighting through everything with a smile on our faces“, so Aimee. In zwölf kurzen Songs präsentieren die Kalifornier ihren Ska-Punk. Der ist mal mehr Punkrock („So Wrong“), mal mehr Ska („Title Holder“).
Teils erinnert der Sound von „Fight The Good Fight“ an die Ska-Punk-Legenden von Rancid. Das kommt nicht von ungefähr, war doch deren Sänger Tim Armstrong als Produzent beteiligt. Auch der Rest der Band kommt bei den Interrupters zu Wort. In „Got To Each Other“ hat jeder mal einen Vocalpart. Der Song fängt mit gedämpften Gitarren an, ist in den Strophen zurückhaltender, aber klingt ansonsten wie eine Punk-Hymne. In den restlichen Songs bestimmt Aimee den Gesang. Ihre kratzige Stimme mit der immer wieder aufblitzenden Mir-egal-Attitüde trägt durch das Album. Unterstützt wird sie dabei immer wieder von ihren Bandmitgliedern, die vor allem in den Refrains zu hören sind. Das gibt der Musik mehr Tiefe.
„Fight The Good Fight“ ist definitiv ein tanzbares Album. Auch wenn es gute Laune macht, so bleibt doch kein Song so richtig hängen. Die Stücke sind vorhersehbar, die Lyrics nicht besonders ausgefuchst, wirkliche Abwechslung nicht vorhanden. In den gut 30 Minuten des Albums kommt es einem fast so vor, als würde ein Song immer wieder gespielt werden und nur der Gesang ausgetauscht. Das macht die Platte nicht unbedingt schlecht ̶ schließlich ist jeder Song einzeln betrachtet völlig zufriedenstellend ̶ aber spricht eben auch nicht gerade für sie.
Wertung
Ich mag die Musik der Interrupters: Es ist fast schon schwierig, sich dazu nicht zu bewegen. Das ist eigentlich für mich ein wichtiges Kriterium. Andererseits will ich aber nicht zwölf Mal hintereinander den gleichen Song hören.
Lara Teschers
Aus dem Ruhrgebiet zog es Lara zum Studium des Musikjournalismus nach Karlsruhe. Ihre Lieblingsmusik hört sie am liebsten live auf Konzerten und Festivals oder zu Hause auf dem alten Plattenspieler. Dabei sind ihr Unterteilungen in Genres weniger wichtig, als dass die Musik einfach gefällt. Der Geschmack reicht von Sum 41 über Nirvana bis hin zu Ed Sheeran oder Kraftklub.